Die Gründung von Eisenmann

Seit 1951

Eugen Eisenmann, 1911 in Stuttgart geboren, hat Vitalität, Durch­setzungsvermögen, den Sinn fürs Tüfteln und den Willen zur Unabhängig­keit stets auf seine Vorfahren, schwäbische Bauern und Handwerker, zurückgeführt. Da sein Vater an den Folgen eines Kriegsleidens starb, musste er frühzeitig Verantwortung für die Familie übernehmen. Nach dem Schul­besuch absolvierte er eine Schlosser­lehre und ein Ingenieurpraktikum bei Daimler. Das darauf folgende Studium an der Maschinenbauschule Esslingen schloss er 1936 mit dem Ingenieur­examen ab. Damals war Eugen Eisenmann einer der besten Alpinisten seiner Zeit. Er plante, organisierte und leitete eine deutsche Expedition in das Kilimandscharo- und Ruwenzori-Gebiet und schrieb darüber ein Buch. Das Extremklettern fand ein freiwilliges Ende, als er sich entschloss, eine Familie zu gründen, aus der zwei Töchter und ein Sohn hervorgegangen sind.

Bereits in seiner ersten Stellung als Ingenieur in einer Kolbenfabrik opti­mierte er die Serienfertigung durch konstruktive Verbesserungen, die zum großen Teil viele Jahre Bestand hatten. Bei Kriegsbeginn war er technischer Leiter einer Tempergießerei. Um der Einberufung zur Waffen-SS zu entgehen, meldete er sich freiwillig zu einer Gebirgsjäger-Division. Als Verwundeter zurückgekehrt, fand er Elternhaus und eigenen Hausstand in Trümmern, die Familie evakuiert und die berufliche Existenz zerschlagen. 

Der Neustart begann als Verkaufs­ingenieur für Werkzeuge und Maschinen. Bahnbrechende Untersuchungen zur künstlichen Holztrocknung und konstruk­tive Ideen zu deren Umsetzung in die Praxis führten fast zwangsläufig zur Gründung eines Ingenieurbüros und rasch darauf zur Gründung einer eigenen Fabrikation. Mit wenigen gezielt und mit glücklicher Hand ausgesuchten Mitarbeitern begann Eugen Eisenmann 1951 in Stuttgart-Gaisburg die Fertigung von Holztrocknungsanlagen. Schon nach kurzer Zeit kamen Lackier­einrichtungen hinzu, zunächst für den Holz-, später auch für den Metall­bereich. 

En Gruendungshaus 1951 Das erste Ingenieursbüro als Gründungshaus der Firma Eisenmann

Expansion nach Böblingen

Seit 1954

Der beschränkte Platz bremste die Expansion des jungen Unter­nehmens. Bereits 1954 wurden deshalb an der Tübinger Straße in Böblingen 40.000 mGelände erworben und mit einer ersten Produktionshalle bebaut. Weitere Baumaßnahmen folgten. 1959 entschloss sich Eugen Eisenmann, die Firma - mit damals bereits 100 Mitarbeitern - ganz nach Böblingen zu verlegen. 

Anlagenbau ist Maßschneiderei, jeder Auftrag wurde den individuellen Betriebs­verhältnissen des Kunden angepasst. Trotzdem gelang es Eugen Eisenmann, von Anfang an konsequent auf Fließfer­tigung zu setzen und so eine rationelle Auftragsabwicklung sicherzustellen. Systematisch wurde das Programm erweitert. Zu Lacktrocknern und ,,Farb­nebelabsaugeanlagen" (damals gängiger Begriff für Lack-Spritzstände, -wände und -kabinen) kamen Anlagen für Tauch­lackierung und Metallvorbehandlung, zu den in der Holzindustrie bevorzugten Transportbändern Kreisförderer für den im Metallbereich üblichen Hänge­transport. Schon Ende der 50er Jahre bestanden erste Kontakte u.a. zur Hausgeräteindustrie.

Content Firmensitz Boeblingen 1954 - erste Produktionshalle in Böblingen

Gründung des Geschäftsbereiches Lackieranlagen

Seit 1960

1960 wurde die erste komplette Radiatoren-Lackierstraße gebaut, der - mit jeweils aktualisierter Technik - so viele weitere folgen sollten. Ebenfalls 1960 wurde speziell für den Lackierbereich ein Kreisförderer ent­wickelt, dessen Konzeption bis heute Gültigkeit hat. Er ist als Keimzelle der (später ausgegliederten) EISENMANN Fördertechnik zu sehen: Sukzessive kamen - den immer komplexer werdenden Aufgaben im Lackierbereich entsprechend - Power&Free-Förderer, programmgesteuerte Hub- und Fahrwerke, Skidfördersysteme und zahlreiche andere Förderer hinzu. 

Eine vergleichbare Entwicklung ergab sich bei der Umwelttechnik: 1962 wurde Abwasser aus Vorbehandlungsanlagen entsorgungspflichtig. Um die Kunden nicht mit den daraus resultierenden Problemen allein zu lassen, nahm EISENMANN Abwasserbehandlungs­anlagen ins Programm. 1966 - noch vor Erlass entsprechender Gesetzes­vorschriften - wurde die erste kata­lytische und 1968 die erste thermische Abluftreinigung gebaut. Seither bot das Unternehmen den Betreibern von Lackieranlagen und anderen entsor­gungspflichtigen Produktionsanlagen auch die Lösung ihrer Abluft- und Abwasserprobleme aus eigener Fertigung. 

Bereits in den 60er Jahren ergaben sich über Einzel-Spritzkabinen hinaus Kontakte zur Automobilindustrie. Als Mercedes Benz (heute DaimlerChrysler) in Düsseldorf die Produktion von Transportern aufnahm, kam die Lackier­anlage samt damals neuartigem Infrarot­ Strahlungstrockner von EISENMANN. 

Offensichtlich zur Zufriedenheit des anspruchsvollen Kunden: Auch die Aufträge zur ab Mitte der 90er Jahre in Angriff genommenen stufenweisen Erneuerung des gesamten Oberflächen­behandlungsbereichs gingen wieder an EISENMANN. Bei der praxisreifen Umsetzung neuer Verfahren war EISENMANN häufig Pionier. So wurde bereits 1964 die erste - damals noch anodische - Elektrotauchlackieranlage (ATL) gebaut. In den nächsten Jahren fasste das vorteilhafte Verfahren in den verschiedensten Branchen rasch Fuß. Hersteller von Stahlmöbeln, Büromaschinen, Schaltschrankgehäusen, Türzargen, Leuchten, Felgen und Automobilzubehör bestellten ATL-Anlagen von EISENMANN. Eine zusätzliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und eine noch größere Umweltfreundlichkeit ergaben sich ab Anfang der 70er Jahre durch den von EISENMANN forcierten Einsatz der heute zur Standardausrüstung zählenden Ultrafiltration. 

Besondere Verdienste hat sich EISENMANN bei der Etablierung der elektrostatischen Pulverbeschichtung erworben. Bereits 1968 wurde die erste Anlage zur Pulverbeschichtung von Stahlmöbeln gebaut. laufende Verbes­serungen insbesondere bei Kabine und Rückgewinnungssystem ermöglichten immer breiteren Kreisen, auf die unerreicht umweltfreundliche (weil lösemittelfreie), leicht automatisierbare und dank Overspray-Wiederverwendung auch sehr wirtschaftliche Pulverbe­schichtung umzusteigen. Feuerlöscher, Kühlmöbel, Haushaltsgeräte, Leuchten, Drahtzäune, Gartenmöbel, Alu-Profile, Ventilatoren, Radiatoren, Türzargen, Kellerfenster, Verkleidungsbleche, Gartengeräte - alles das sind Werk­stücke, die schon in den 70er Jahren in EISENMANN-Anlagen pulverbeschichtet wurden. 

Drei große Bauvorhaben haben in den Jahren 1967 bis 1970 - ein neues Technisches Büro, eine zusätzliche Fertigungshalle und ein neues Gebäude am Röhrer Weg, das den Bereich Projektierung/Verkauf, die Fertigung Fördertechnik und die Lehrwerkstatt aufnimmt - schaffen die räumlichen Voraussetzungen für eine weitere kontinuierliche Expansion. Um auch die entsprechenden personellen Voraussetzungen zu schaffen, wird der Führungsstab an hochqualifizierten Ingenieuren erheblich ausgebaut. 

Dank positiver Zukunftsaussichten feiern 1971 inzwischen schon 540 Mitarbeiter das 20-jährige Bestehen der Firma und den 60. Geburtstag von Eugen Eisenmann in der Böblinger Kongresshalle als fröhliches Fest. Dabei wird auch ein Sozialwerk mit (später noch mehrfach verbesserter) betrieblicher Altersvorsorge ins Leben gerufen. Im gleichen Jahr kann für das Böblinger Werksgelände im Rahmen des Wettbewerbs „Industrie in der Landschaft" ein Preis des Bundespräsidenten entgegengenommen werden. 

 

En Lackieranlagen 1960 890x480 Die erste Tauchlackieranlage 1964

Wichtige Weichenstellungen

Seit 1973

1973 tritt Peter Eisenmann, der Sohn des Gründers, als Mit-Geschäftsführer in die Firma ein. Im gleichen Jahr werden Deutschlands erste Produktionsanlage für Elektronenstrahlhärtung und zwei der weltgrößten Rohrbeschichtungs­straßen, darunter die erste europäische Epoxy-Anlage für Pipelines, gebaut. Die EISENMANN Fördertechnik erhält Selbständigkeit, um noch besser als bisher auch in Gebieten außerhalb der Oberflächentechnik Fuß fassen zu können. Gelände-Zukäufe in Böblingen scheitern. Daher wird 1975 in Holzger­lingen mit dem ehemaligen Betrieb Nagel und zusätzlichem Gelände eine Fläche von 25.000 m2 für künftige Erweiterungen erworben. 

1976, im Jahr des 25-jährigen Firmen­bestehens und des 65. Geburtstags von Eugen Eisenmann, wird in Böblingen die erste kathodische Tauchlackier­anlage Deutschlands gebaut. (Diese heute u.a. von allen Automobilwerken eingesetzte sogenannte KTL ist dank exzellenter Rostschutzeigenschaften maßgeblicher Grund für die längere Haltbarkeit z.B. von Pkws.) Als bisher bedeutendster Fördertechnik-Auftrag werden die kompletten Materialfluss­ Einrichtungen für ein Großversandhaus verbucht. Auch die Umwelttechnik baut ihre Marktanteile aus. 

Aufstieg zur Weltgeltung

Seit 1977

So sieht Eugen Eisenmann sein Haus gut bestellt, als er sich zur Jahresmitte 1977 aus der Firma zurückzieht und sein Lebenswerk endgültig in die Hände seines Sohnes legt. Unter Peter Eisenmann, Jahrgang 1942, setzt sich der - nicht zuletzt an der Mitarbeiterzahl ablesbare Aufwärtstrend kontinuierlich fort: Gab es 1977 rund 600 Beschäftigte, so sind es Ende 2002 allein in Deutschland (Böblingen, Holzgerlingen, Ottmarsheim) 1.660 und insgesamt 2.800 weltweit. Schon 1978 entsteht die US-Tochter EISENMANN Corporation, die in Crystal Lake bei Chikago angesiedelt ist. Seit dem Frühjahr 2000 fertigt EISENMANN do Brasil in Cruzeiro für Südamerika bestimmte Anlagen teilweise vor Ort. Außerdem sorgen Auslandsbüros für Kundennähe in vielen Teilen der Welt, u.a. am zukunftsträchtigen chinesischen Markt. 

Wettbewerbsvorteile schöpft EISENMANN aus dem breiten Fertigungsprogramm, das - Neuland nicht scheuend - immer noch weiter ausgebaut wird: Den stetig komplexer werdenden Aufgabenstel­lungen Rechnung tragend, entsteht bereits 1978 ein eigener Projektierungs­bereich Steuerungstechnik, von dem alle Verkaufsbereiche bis heute profitieren. Im gleichen Jahr erhält ein deutsches Automobilwerk die erste Karosserie ­Volltauch-Vorbehandlungsanlage der Welt. 

Frühzeitig wird die Bedeutung der Kunststofflackierung erkannt: 1979 ent­steht die erste, 1988 die 100. Lackier­straße für Stoßfänger und andere anspruchsvolle Pkw-Anbauteile, und mit inzwischen über 220 Anlagen ist EISENMANN heute Weltmarktführer auf diesem Gebiet. 

Elektrohängebahnen und Fahrerlose Transportsysteme FTS komplettieren das Fördertechnikprogramm an Flach- und Hängeförderern und setzen Maßstäbe bei der Materialfluss-Automation. Logistische Gesamtsysteme aus Förder-, Lager-, Handhabungs- und Steuerungs­technik sowohl für den industriellen als auch für den Dienstleistungsbereich werden fortan eine Spezialität des Hauses sein. Als Beispiel aus der unmittelbaren Umgebung sei das von EISENMANN ausgestattete neue Distri­butionszentrum des Deutschen Sparkas­senverlags in Nufringen erwähnt, wo aus einem Sortiment von 6.000 Artikeln jährlich rund 2 Millionen Sendungen abzufertigen sind. Bemerkenswert auch das neue Woolworth-Distributionszentrum in Dortmund-Bönen, das sämtliche Läden in Deutschland und Österreich mit über 40.000 Artikeln versorgt und nicht zuletzt das neue Tchibo-Logistikzentrum, das im Spät­herbst 2003 in Betrieb gehen und mit 135.000 Palettenplätzen bei einem Umschlag von 1,5 Millionen Paletten jährlich das größte und leistungs­fähigste Hochregallager Europas sein wird. 

Den Gesetzesverschärfungen auf dem Abluftsektor Rechnung tragend, ent­wickelt EISENMANN zusätzlich zur vielfach bewährten thermischen Abluft­verbrennung TNV insbesondere für die Reinigung großer, nur schwach mit Schadstoffen beladener Abluftströme die sehr energiegünstig arbeitende regenerative Nachverbrennung RNV und das Adsorptionsrad ADR. Dies alles Techniken, die auch angesichts der erneuten Gesetzesverschärfungen 2001/2002 zur Lösung von Abluftproblemen aus Industrie- und Gewerbe­betrieben bestens geeignet sind. Auf dem Sektor Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung liegt das Schwer­gewicht auf Recycling-Techniken zur Reduzierung des Frischwasserverbrauchs und des Abwasseranfalls. Unter dem Stichwort „Energie aus Abfall" bietet EISENMANN Anlagen zur thermischen, ggf. auch stofflichen Verwertung vorzugsweise industrieller Abfälle an. 

Neben die Trocknungstechnik tritt der Industrieofenbau: Ab 1988 werden Emaillieranlagen durch Email-Einbrenn­öfen, Temperatur 850 °C, aus eigener Fertigung ergänzt. 1990 kommen bei 900 - 1.600 °C arbeitende Brennlinien für die keramische Industrie ins Programm, die neben fortschrittlicher Ofentechnik für diese Branche neuartige Konzepte zur Materialfluss-Automatisie­rung beinhalten. Hersteller technischer Keramik, wie z.B. Lambdasonden für Katalysatoren, werden ebenso als Kunden gewonnen wie die Porzellan­industrie von Fürstenberg über Kahla, Hutschenreuther, KPM und Rosenthal bis Wedgwood oder Villeroy & Boch. Ab 1996 werden verstärkt Wärmebehand­lungsanlagen für Aluminium gebaut, außerdem entwickelt EISENMANN hoch­leistungsfähige Sinteröfen für die neue, allgemein als zukunftsträchtig einge­stufte Pulvermetallurgie. 

En Brennoefen 890x480 Brennofen für die keramische Industrie

Besonders bedeutend - der Automobilbereich

Seit 1980

Die mit Abstand größten Zuwächse verzeichnen die Lieferungen an die Automobilindustrie. Mit den 80er Jahren beginnend finden sich EISENMANN-Lackierstraßen in nahezu allen namhaften Automobilfabriken der Welt. Ein Meilenstein ist zweifellos 1992 der Auftrag zur Erstellung einer neuen Lackiererei bei Audi in Neckarsulm, der - in dieser Form europaweit erstmals - an EISENMANN als Generalunternehmer erteilt wird. Er beinhaltet nicht nur die schlüsselfertige Übergabe aller benötig­ten Anlagen (Lackier-, Trocknungs-, Förder-, Umwelt- und Steuerungs­technik), sondern auch die Erstellung des gesamten Lackierwerks inklusive Gebäude, Haustechnik und Außen­anlagen. 

Ähnlich schwierige Projekte - je nach Kundenvorgabe mit oder ohne Gebäude­erstellung - folgen. So bestellt beispiels­weise DaimlerChrysler neue umweltfreundliche Decklackierstraßen für das Sindelfinger Pkw-Werk als Turnkey ­Projekte, die während der laufenden Produktion zu realisieren sind. Schlüssel­fertige Lackierereien entstehen außer in Deutschland u.a. in Spanien, Polen, Tschechien, Frankreich, Südafrika und Thailand. Die neuesten Aufträge dieser Art werden bis 2004 in Tuscaloosa/USA und Togliattij Russland abgewickelt sein. Weltweite Beachtung findet die unter maßgeblicher Beteiligung von EISENMANN bei BMW realisierte erste Pulver-Klarlacklinie für die Automobil ­Serienproduktion. Aus den umfang­reichen Erfahrungen beim Einsatz von Pulver außerhalb der Automobilindu­strie schöpfen kann EISENMANN auch, als - ebenfalls als Weltpremiere - das innovative Stadtauto „Smart" die erste farbgebende Pulver-Decklackierung erhält. Für den „Smart" liefert das Unternehmen im Übrigen nicht nur die komplette Lackiererei, sondern betreibt sie auch in eigener Verantwortung mit eigenem Personal. Bei der Installation solcher - insbesondere im Automobil­bereich zunehmend geschätzter - „Betreibermodelle" war EISENMANN ebenfalls Pionier: Bereits seit 1995 werden in Spanien SEAT-Karosserien auf diese Weise lackiert. 

Auch die EISENMANN Fördertechnik baut von den 80er Jahren ihre Position auf dem Automobilsektor kontinuierlich aus. Sie profitiert davon, dass die Automobilindustrie aufgrund der vom Markt geforderten Modellvielfalt ihre Fertigungs- und Montagebereiche neu strukturiert. Fahrerlose Transport­systeme oder Elektrohängebahnen dienen als flexible Arbeitsinseln für aus dem Hauptmontageband ausgegliederte Baugruppen wie z.B. Kabelsätze, Pkw ­Türen oder Cockpits, die nach Fertig­stellung jeweils sequenzgerecht wieder in die Hauptmontage einzuschleusen sind. Auch vollautomatische Karosserie­ Sortierspeicher von EISENMANN sind wichtige Bestandteile der „Just-in-time" ­Produktion. 

Für die Pkw-Endmontage werden Schublinien, Gurt- und Plattenbänder oder - wie auch häufig im Rohbau und generell als flexibler Zuführtransport - Elektrohängebahnen eingesetzt. Jüngstes Beispiel dazu: die Ford-Werke in Genk und Köln. Nach Belgien wurde eine 8 km lange Elektrohängebahn geliefert, die als „Conveyor Bridge" vom Supplier-Park zur Endmontage dient. Die in Köln als Verbindung zwischen 12 im werksnahen Supplier-Park angesiedelten Zulieferern und der Fiesta-Endmontage installierte Elektro­hängebahn ist sogar 14 km lang. Hier gehört auch die eigentliche Endmontage mit zum Lieferumfang, der 2002 von Ford als „Best Practice" ausgezeichnet worden ist. Beide Förderbrücken laufen im Übrigen als Betreibermodell in EISENMANN-Verantwortung. 

Die jüngste Programmerweiterung betraf wieder den Sektor Oberflächen­behandlung. Seit Anfang 1999 baut die EISENMANN Lacktechnik in Besigheim­ Ottmarsheim, seit Mitte des gleichen Jahres auch in Grenoble/Frankreich Farbversorgungsanlagen sowie Hubge­räte und Roboter samt dazu gehöriger Spritzpistolen für Pulver und Lack. Lackierstraßen für die Automobil­industrie, aber auch für sonstige Kunden aus dem Metall-, Holz- und Kunststoffbereich werden so vorteilhaft durch Applikationstechnik aus eigener Fertigung komplettiert. 

En Automobilbranche 1980 890x480

In die Zukunft investieren

Die stetige Expansion des Unter­nehmens bedingt nahezu kontinu­ierlich größere Baumaßnahmen. Ab 1980 entstehen in rascher Folge ein neues 3-stöckiges Verwaltungsgebäude in Böblingen und in der gleichen markanten Architektur mehrere Büro­flügel in Holzgerlingen. 1985 wird in Böblingen eine 3.000 m2 große Vor­montagehalle gebaut, weil Anlagen in immer größeren, vorgetesteten Bauein­heiten an die Kunden auszuliefern sind. Dieser Trend setzt sich fort, weshalb 1990 in Holzgerlingen auf 4.200 m2 eine weitere Vormontagehalle entsteht. 1995 erhält die Verwaltung in Böblingen ihr endgültiges Gesicht, das für lange Zeit optisch das Werksgelände prägen wird. 

Peter Eisenmann hat inzwischen personelle Weichen gestellt, um Verant­wortung zu delegieren und langfristig Kontinuität in der Leitung des Unter­nehmens sicherzustellen. 1993 wird ein Vorstand berufen. Per Ende 2000 werden der Vorstandsvorsitzende Günther Dingler, Jahrgang 1950, und Vorstand Klaus Duda, Jahrgang 1953, zu geschäftsführenden (Mit) Gesell­schaftern des Unternehmens, so dass die dritte, noch sehr junge Generation EISENMANN unbelastet heranwachsen kann. 

In der zuletzt Mitte der 80er Jahre komplett modernisierten Fertigung wird ab 1998 stufenweise das „Programm 2000" realisiert, das eine erneute Modernisierung aller Fertigungsbereiche beinhaltet. Der Materialfluss im Werk wird durchgehend in einer Richtung geführt und inklusive aller notwendigen Auf- und Abgaben automatisiert. Der Blechzuschnitt und die Blechbearbei­tung, das sog. Coil- und Biegezentrum, werden mit neuester Lasertechnik ausgerüstet. Die Lackiererei, in der nur noch umweltfreundlicher Wasserlack zum Einsatz kommt, erhält eine in jeder Hinsicht zukunftsweisende, auch für potentielle Kunden interessante Konzeption. Das am Röhrer Weg auf dem ehemaligen Gelände der Spedition Schmitt neu entstehende rechnergesteuerte Logistikzentrum für ein- und ausgehende Teile ist durch eine Förder­brücke mit dem Versand- und Montage­zentrum und über weiterführende Fördertechnik direkt mit der Fertigung verknüpft. Weitgehend aus Standard­elementen der EISENMANN Förder- und Lagertechnik errichtet, dient es über den eigentlichen Zweck hinaus ebenfalls als Kunden-Referenz. 

Angesichts immer komplexer werdender Anlagen gewinnt die Vormontage im Werk mit gründlichem Funktionstest unter praxisnahen Bedingungen immer mehr an Bedeutung. Weil die beiden vorhandenen Hallen nicht mehr aus­reichen, entschließt sich EISENMANN zur Errichtung eines neuen Montagezentrums in Holzgerlingen. Die weit­gehend als Glaskonstruktion entstehende Halle mit mehr als 10.000 m2 Grund­fläche findet bereits als Rohbau große Beachtung, als im April 2001 das 2.000 Tonnen schwere Dach samt daran be­festigten Seitenträgern in einem Zug auf 12 m Höhe angehoben wird. In der fertiggestellten Riesen-Halle veranstaltet EISENMANN im September anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums das Technologie-Forum 2001. Fachvorträge behandeln innovative Entwicklungen und geben Impulse für die Technik von morgen. Ergänzend dazu sind Original ­Anlagen aus den verschiedenen Produktionssparten, u.a. 2 komplette Lackierstraßen für Pulver und Nasslack, zu sehen. Nach den zahlreich aus dem In- und Ausland angereisten Fachleuten kommt auch das breite Publikum zu seinem Recht: Rund 5.000 Besucher aus der Region nutzen den „Tag der offenen Tür". 

Auf dem ehemaligen Adam-Gelände am Röhrer Weg in Böblingen wird im Juni 2002 mit einem Festakt das neue EISENMANN Bildungszentrum eingeweiht. Der 4-stöckige Bau in markanter Glas­architektur dient künftig als zentrale Aus- und Weiterbildungsstätte für alle Mitarbeiter weltweit und als Schulungs­center für Kunden. Derzeit über 100 Auszubildende in den Fachrichtungen Konstruktionsmechanik, Elektronik für Automatisierungstechnik, Technisches Zeichnen und Industriekaufmann profi­tieren von den neuen Räumlichkeiten mit noch besserer maschineller und informationstechnischer Ausstattung inklusive einem Internet-Cafe. 

En Wichtige Weichenstellungen 1973 890x480 Technologiepark in Holzgerlingen

Am 29. Juli 2019 meldeten die EISENMANN SE und mehrere Tochtergesellschaften Insolvenz an. Die meisten Geschäftsfelder und Tochterunternehmen konnten im Anschluss an neue Eigentümer verkauft werden, so auch die Eisenmann Thermal Solutions, die von der ONEJOON Co., Ltd. aus Südkorea übernommen wurde. 

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