Gründung des Geschäftsbereiches Lackieranlagen
Seit 1960
1960 wurde die erste komplette Radiatoren-Lackierstraße gebaut, der - mit jeweils aktualisierter Technik - so viele weitere folgen sollten. Ebenfalls 1960 wurde speziell für den Lackierbereich ein Kreisförderer entwickelt, dessen Konzeption bis heute Gültigkeit hat. Er ist als Keimzelle der (später ausgegliederten) EISENMANN Fördertechnik zu sehen: Sukzessive kamen - den immer komplexer werdenden Aufgaben im Lackierbereich entsprechend - Power&Free-Förderer, programmgesteuerte Hub- und Fahrwerke, Skidfördersysteme und zahlreiche andere Förderer hinzu.
Eine vergleichbare Entwicklung ergab sich bei der Umwelttechnik: 1962 wurde Abwasser aus Vorbehandlungsanlagen entsorgungspflichtig. Um die Kunden nicht mit den daraus resultierenden Problemen allein zu lassen, nahm EISENMANN Abwasserbehandlungsanlagen ins Programm. 1966 - noch vor Erlass entsprechender Gesetzesvorschriften - wurde die erste katalytische und 1968 die erste thermische Abluftreinigung gebaut. Seither bot das Unternehmen den Betreibern von Lackieranlagen und anderen entsorgungspflichtigen Produktionsanlagen auch die Lösung ihrer Abluft- und Abwasserprobleme aus eigener Fertigung.
Bereits in den 60er Jahren ergaben sich über Einzel-Spritzkabinen hinaus Kontakte zur Automobilindustrie. Als Mercedes Benz (heute DaimlerChrysler) in Düsseldorf die Produktion von Transportern aufnahm, kam die Lackieranlage samt damals neuartigem Infrarot Strahlungstrockner von EISENMANN.
Offensichtlich zur Zufriedenheit des anspruchsvollen Kunden: Auch die Aufträge zur ab Mitte der 90er Jahre in Angriff genommenen stufenweisen Erneuerung des gesamten Oberflächenbehandlungsbereichs gingen wieder an EISENMANN. Bei der praxisreifen Umsetzung neuer Verfahren war EISENMANN häufig Pionier. So wurde bereits 1964 die erste - damals noch anodische - Elektrotauchlackieranlage (ATL) gebaut. In den nächsten Jahren fasste das vorteilhafte Verfahren in den verschiedensten Branchen rasch Fuß. Hersteller von Stahlmöbeln, Büromaschinen, Schaltschrankgehäusen, Türzargen, Leuchten, Felgen und Automobilzubehör bestellten ATL-Anlagen von EISENMANN. Eine zusätzliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und eine noch größere Umweltfreundlichkeit ergaben sich ab Anfang der 70er Jahre durch den von EISENMANN forcierten Einsatz der heute zur Standardausrüstung zählenden Ultrafiltration.
Besondere Verdienste hat sich EISENMANN bei der Etablierung der elektrostatischen Pulverbeschichtung erworben. Bereits 1968 wurde die erste Anlage zur Pulverbeschichtung von Stahlmöbeln gebaut. laufende Verbesserungen insbesondere bei Kabine und Rückgewinnungssystem ermöglichten immer breiteren Kreisen, auf die unerreicht umweltfreundliche (weil lösemittelfreie), leicht automatisierbare und dank Overspray-Wiederverwendung auch sehr wirtschaftliche Pulverbeschichtung umzusteigen. Feuerlöscher, Kühlmöbel, Haushaltsgeräte, Leuchten, Drahtzäune, Gartenmöbel, Alu-Profile, Ventilatoren, Radiatoren, Türzargen, Kellerfenster, Verkleidungsbleche, Gartengeräte - alles das sind Werkstücke, die schon in den 70er Jahren in EISENMANN-Anlagen pulverbeschichtet wurden.
Drei große Bauvorhaben haben in den Jahren 1967 bis 1970 - ein neues Technisches Büro, eine zusätzliche Fertigungshalle und ein neues Gebäude am Röhrer Weg, das den Bereich Projektierung/Verkauf, die Fertigung Fördertechnik und die Lehrwerkstatt aufnimmt - schaffen die räumlichen Voraussetzungen für eine weitere kontinuierliche Expansion. Um auch die entsprechenden personellen Voraussetzungen zu schaffen, wird der Führungsstab an hochqualifizierten Ingenieuren erheblich ausgebaut.
Dank positiver Zukunftsaussichten feiern 1971 inzwischen schon 540 Mitarbeiter das 20-jährige Bestehen der Firma und den 60. Geburtstag von Eugen Eisenmann in der Böblinger Kongresshalle als fröhliches Fest. Dabei wird auch ein Sozialwerk mit (später noch mehrfach verbesserter) betrieblicher Altersvorsorge ins Leben gerufen. Im gleichen Jahr kann für das Böblinger Werksgelände im Rahmen des Wettbewerbs „Industrie in der Landschaft" ein Preis des Bundespräsidenten entgegengenommen werden.