Bau des ersten widerstandsbeheizten Hochtemperaturofens
mit Prof. Walther Nernst
1896
„Bekanntlich hat die Göttinger Industrie ja von jeher den größten Wert auf ein enges Zusammenarbeiten mit der Universität gelegt und eine große Anzahl von Apparaten nach Angaben der Dozenten ausgearbeitet, die sich heute in wissenschaftlichen Laboratorien und Instituten der ganzen Welt finden.“ [1]
Bereits in den Anfangsjahren ihres jungen Unternehmens arbeiteten auch die Gebrüder Ruhstrat mit der Universität Göttingen zusammen. Gemeinsam mit dem späteren Nobelpreisträger Prof. Walther Nernst wurde ein elektrisch beheizter Hochtemperaturofen zum Schmelzen von Metallen entwickelt, welcher 1896 erstmalig gebaut und später vom „Altmeister der deutschen Metallurgie“, Prof. Gustav Tammann weiterentwickelt wurde:
„Herr Geheimrat Tammann hat sich ein besonderes Verdienst durch die Anregungen erworben, welche er der Firma Ruhstrat, A.-G., und ihrer Schwestergesellschaft, der Elektroschaltwerk-A.-G., bei dem Bau der Hochtemperaturöfen gegeben hat. Die Öfen waren ursprünglich nur für wissenschaftliche Zwecke, insbesondere für metallographische Laboratorien gedacht, doch haben die Öfen in neuerer Zeit auch Verwendung in der Technik gefunden, und zwar bis Größen von 150 kg Schmelzgut.“ [1]
Die als ‚Elektrische Tiegel-Schmelzöfen‘ angebotenen Öfen waren in unterschiedlen Ausführungen erhältlich, wie diese Seite eines Prospektes der Vereinigung Göttinger Werke zeigt [2]:
Die frühesten Darstellungen des Tammann-Ofens, die uns vorliegen, sind die hier gezeigten aus den 1920er-Jahren.
Wenn Sie ältere Darstellungen (Zeichnungen, Fotografien, Abbildungen, usw.) oder weitere Informationen haben und uns zur Verfügung stellen können, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme zu uns.
Quellen:
[1] Erich Löwenstein, Elektrische Hochtemperaturöfen bis 3300 C.
Nach Geheimrat Prof. Dr. Tammann, Göttingen.
In Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie Bd. 154 (1926) S. 173 – 177
[2] Vereinigung Göttinger Werke, Prospekt M4, Göttingen 1927(?), S. 12