Adolf und Ernst Ruhstrat
Ernst Ruhstrat − Mechaniker und Schrittmacher der jungen Firma
* 10. Oktober 1863
† 01. Januar 1929
Adolf Ruhstrat − Kaufmann
* 1862
† 1913
Frei nach Aristoteles ist eine Industrieofenanlage tatsächlich mehr, als die Summe der Teile, aus welchen sie gebaut wird. Sie ist das Ergebnis...
... von Anforderungen, die unsere Kunden an uns stellen,
... von Erfahrungen, die wir gesammelt haben,
... und von Ideen, die wir zusammen mit unseren Kunden umsetzen.
Hinter all unseren Industrieofenanlagen und Services stehen unsere Gründer, Geschäftsführer, Mitarbeiter, Auszubildenden, Studenten, Praktikanten und Geschäftspartner, die unsere Produkte überhaupt erst zu dem machen was Sie sind...
Ernst Ruhstrat − Mechaniker und Schrittmacher der jungen Firma
* 10. Oktober 1863
† 01. Januar 1929
Adolf Ruhstrat − Kaufmann
* 1862
† 1913
...gründeten 1888 zusammen in ihrem elterlichen Haus die Firma Gebr. RUHSTRAT als ein elektrotechnisches Geschäft für den Bau von Telefonanlagen, Blitzableitern, Feuermeldern und Diebstalsicherungen.
Ernst Ruhstrat erkannte früh die Bedeutung und Zukunft der Elektrizität als sie noch in den Hörsälen der Universität zu Hause war. "Man könnte jeden Tag etwas Neues erfinden", sagt er einmal. Das Wort passt zu ihm. Er war der Motor, der Schrittmacher der jungen Firma, die sich bald zu einem beachtlichen Unternehmen entwickelte.
Neben der Elektrifizierung der Stadt Göttingen wurde vor allem auch ein Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen gelegt. Die Fertigung der ersten drahtgewickelten Regulierwiderstände und die Entwicklung des Hochtemperaturofens waren das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen den Universitätsprofessoren Walther Nernst und Gustav Tammann mit Ernst Ruhstrat.
Auf Anregung der Physiker und Professoren Riecke, Simon und Reich kam die Fertigung von Schalttafeln dazu - das war 1896. Entwicklung und Ausbau des neuen "Physikalischen Instituts" und des "Institutes für angewandte Elektrizität" waren weitere Höhepunkte in der Geschichte des noch jungen Unternehmens.
Adolf Ruhstrat zog sich 1911 aus gesundheitlichen Gründen aus der Firma zurück. Ernst Ruhstrat übernahm die alleinige Verantwortung. 1929 verstarb Ernst Ruhstrat nach einem arbeits- und erfolgreichen Leben nachdem er nach Amerika reiste, um den berühmten Erfinder Thomas A. Edison zu treffen. [1]
Quelle: [1] Broschüre "Göttinger Stadtgespräche", Andrea Ruhstrat, 7. April 1988
Deutscher Physiker und Chemiker
Erhielt 1920 den Nobelpreis für seine Arbeit in der Thermochemie
* 25. Juni 1864 in Briesen (Westpreußen)
† 18. November 1941 in Zibelle (Oberlausitz)
Mehr erfahren...absolvierte das Graudenzer Gymnasium, studierte in Zürich, Berlin, Graz und Würzburg, promovierte zum Doktor der Physik 1887 in Wien und habilitierte 1889 in Leipzig. In Göttingen war Prof. Nernst in der Zeit von 1894 bis 1904 tätig und zwar seit 1896 als Leiter des Institutes für physikalische Chemie.
Prof. Nernst arbeitete - etwa im Jahre 1896 - an der Entwicklung der später nach ihm benannten Nernst-Lampe. Zum Vorbrennen der Leuchtkörper für diese Lampe wurde ein Ofen benötigt für den Temperaturen bis max. 3000 Grad Celsius erforderlich waren. Das konnte seiner Zeit nur mit Kohle erreicht werden, die durch elektrische Ströme erhitzt wurde. Für den eigenen Bedarf ist deshalb der erste sogenannte "Kohlerohr-Kurzschlußofen" im Institut für physikalische Chemie in einfachster Form gebaut worden. Ein Rohr aus Retortenkohle wurde an den Enden in starke Kohlebacken gespannt, die mit Anschlußmöglichkeiten versehen waren. Als Isolierung diente ein Material aus pulverisierter Holzkohle, dann eine ziemlich dicke Schicht von wasserfreier Magnesia sowie als Außenmantel Asbest. Dieser Ofen wurde mit einem im Institut vorhandenen Transformator betrieben.
Das starke Interesse veranlaßte Prof. Nernst 1898 den Bau solcher Öfen den 1888 gegründeten "Elektromechanischen Werkstätten Gebrüder RUHSTRAT in Göttingen" zu übertragen. Zwischen dem Prof. Nernst und dem Mitbegründer der Firma Ernst Ruhstrat entstand eine langjährige Zusammenarbeit. [1]
Quelle: [1] Walther Nernst Memorial Website, 11. Dezember 2020
Deutsch-Baltischer Chemiker im Bereich der anorganischen Chemie
* 28. Mai 1861 in Jamburg (seit 1922 Kingissepp, Russland)
† 17. Dezember 1938 in Göttingen
Mehr erfahren...war der Sohn eines Arztes. Er studierte Chemie in Dorpat (heute Tartu, Estland) und wurde 1889 Dozent. Im Jahr 1890 promovierte er dort mit einer Arbeit über die Metamerie der Metaphosphate. 1892 wurde Tammann außerordentlicher und 1894 ordentlicher Professor in Dorpat. 1903 wurde Tammann an die Universität Göttingen als Direktor des neu gegründeten Instituts für Anorganische Chemie berufen. 1907/1908 wurde er Direktor des Instituts für Physikalische Chemie als Nachfolger von Walther Nernst und Friedrich Dolezalek (bis 1929).
1910 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften und 1919 zum korrespondierenden Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Seit 1912 war er korrespondierendes und seit 1927 Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften. 1925 erhielt Gustav Tammann die Liebig-Denkmünze des Vereins Deutscher Chemiker. 1926 wurde ihm von Technischen Hochschule Dresden der Ehrendoktortitel verliehen. Zum 75. Geburtstag am 28. Mai 1936 wurde Tammann mit dem Adlerschild des Deutschen Reiches geehrt (Widmung: Dem Altmeister der deutschen Metallurgie). 1936 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.
Sein Interesse galt besonders der Physik und der Physikalischen Chemie der Metalle, und er gilt als Begründer der modernen Metallkunde. Er verfasste bedeutende Arbeiten über intermediäre Verbindungen, insbesondere die intermetallischen Verbindungen sowie über Kristallisations- und Schmelzvorgänge. Nach ihm sind die „Tammann-Regeln“ und „Tammann-Temperaturen“ über Selbstdiffusionsvorgänge in Kristallen sowie die „Tammannsche Gleichung“ benannt. Er entwickelte den „Tammann-Ofen“ mit Widerstandsheizung zur Erzeugung von Temperaturen bis 3000 Grad Celsius. Er gilt als der Begründer der modernen Metallographie und der Thermoanalyse. Zu seinen Veröffentlichungen gehören ein „Lehrbuch der Metallographie“ und die Monographie „Der Glaszustand“ (1933). [1]
Quelle: [1] Gustav Tammann Memorial Website, 26. Juni 2011
Maschinenbauingenieur und Gründer des Unternehmens Eisenmann
* 1911 in Stuttgart
† 1991
...1911 in Stuttgart geboren, hat Vitalität, Durchsetzungsvermögen, den Sinn fürs Tüfteln und den Willen zur Unabhängigkeit stets auf seine Vorfahren, schwäbische Bauern und Handwerker, zurückgeführt. Da sein Vater an den Folgen eines Kriegsleidens starb, musste er frühzeitig Verantwortung für die Familie übernehmen. Nach dem Schulbesuch absolvierte er eine Schlosserlehre und ein Ingenieurpraktikum bei Daimler. Das darauf folgende Studium an der Maschinenbauschule Esslingen schloss er 1936 mit dem Ingenieurexamen ab. Damals war Eugen Eisenmann einer der besten Alpinisten seiner Zeit. Er plante, organisierte und leitete eine deutsche Expedition in das Kilimandscharo- und Ruwenzori-Gebiet und schrieb darüber ein Buch. Das Extremklettern fand ein freiwilliges Ende, als er sich entschloss, eine Familie zu gründen, aus der zwei Töchter und ein Sohn hervorgegangen sind.
Bereits in seiner ersten Stellung als Ingenieur in einer Kolbenfabrik optimierte er die Serienfertigung durch konstruktive Verbesserungen, die zum großen Teil viele Jahre Bestand hatten. Bei Kriegsbeginn war er technischer Leiter einer Tempergießerei. Um der Einberufung zur Waffen-SS zu entgehen, meldete er sich freiwillig zu einer Gebirgsjäger-Division. Als Verwundeter zurückgekehrt, fand er Elternhaus und eigenen Hausstand in Trümmern, die Familie evakuiert und die berufliche Existenz zerschlagen.
Der Neustart begann als Verkaufsingenieur für Werkzeuge und Maschinen. Bahnbrechende Untersuchungen zur künstlichen Holztrocknung und konstruktive Ideen zu deren Umsetzung in die Praxis führten fast zwangsläufig zur Gründung eines Ingenieurbüros und rasch darauf zur Gründung einer eigenen Fabrikation namens Eisenmann. Mit wenigen gezielt und mit glücklicher Hand ausgesuchten Mitarbeitern begann Eugen Eisenmann 1951 in Stuttgart-Gaisburg die Fertigung von Holztrocknungsanlagen. Schon nach kurzer Zeit kamen Lackiereinrichtungen hinzu, zunächst für den Holz-, später auch für den Metallbereich.
1977 hat Eugen Eisenmann die Firmenleitung an seinen Sohn, Peter Eisenmann, übergeben.
Eugen Eisenmann starb 1991.