Durch das Studium im Praxisverbund kann ich neben den theoretischen Kenntnissen, die ich in der Hochschule erwerbe, auch meine praktischen Fähigkeiten erweitern. Darauf kann ich im Berufsleben jetzt immer zurückgreifen. Die praktische Arbeit und Erfahrung, die man in der Ausbildung erwirbt, sind als Ingenieur definitiv hilfreich. Ein weiterer Aspekt, der für ein Duales Studium spricht, ist natürlich die Vergütung, welche in einem normalen Studium ausbleibt.
Da der Studiengang an der HAWK bisher nicht zulassungsbeschränkt ist, ist nur die Hochschulreife verpflichtend. Ein ausgeprägtes Interesse an Elektronik und Elektrotechnik sollte aber schon vorhanden sein, ebenso wie an Mathe und allgemeiner Physik.
Ich fand das Projektgeschäft von ONEJOON sehr interessant; ich wollte mehr Abwechslung als in der Serienfertigung. Dazu kam eine günstige Lage und nach meinem ersten Besuch gleich auch ein freundliches Umfeld.
In der Produktion hat mir besonders gefallen, aktiv an Produkten, die verkauft werden mitzuarbeiten, anstatt ständig Übungsstücke anzufertigen. Dies gibt einem das Gefühl, dass man wirklich was schafft. Auch toll ist, dass man sein eigenes Werkzeug bekommt, so muss man sich dieses nicht mit anderen teilen und weiß bei gutem Umgang, dass es gewiss funktioniert. In der E-Konstruktion sticht vor allem die Selbstständigkeit hervor, mit der man hier arbeitet. Zeigt man, dass man gute Arbeit macht, bekommt man dafür auch Lob und Vertrauen zurück. Allgemein sind das freundliche Umfeld und die interessanten Projekte noch zu erwähnen.
Die ersten zwei Jahre meiner Ausbildung habe ich in der Fertigung in der Abteilung Schaltschrankbau verbracht. Dort habe ich während des Grundstudiums (also inhaltlich die ersten beiden Semester) auch die Ausbildung absolviert. Mit dem Bestehen der Abschlussprüfung hat sich mein Arbeitsplatz in die E-Konstruktion verschoben, dort arbeite ich jetzt nur noch in der vorlesungsfreien Zeit.
Da wir Gleitzeit haben, kann ich meinen Tag flexibel zwischen 06:00 und 07:00 beginnen. Dies ist übrigens in beiden Abteilungen so, also muss man sich nicht umgewöhnen. Habe ich mir früher dann meinen Werkzeugwagen genommen und bin zu meiner derzeitigen Arbeitsstelle gegangen, so setze ich mich jetzt vor meinen Schreibtisch und beginne dort mit meiner Arbeit. Schön an unserem Arbeitszeitmodell ist, dass wir einen kurzen Freitag haben und man, vorausgesetzt man war um 06:00 da, am Freitag schon um 12:15 Feierabend hat.
Allgemein ist die Zusammenarbeit hier mit Kollegen sehr angenehm. Man unterstützt sich gegenseitig und findet für jedes Problem immer eine Lösung. Die Ausbilder sind freundlich, es wird nicht vorausgesetzt, dass man gleich alles kann. Fehler werden toleriert und bei der Behebung wird geholfen.
Man streckt die ersten beiden Semester auf insgesamt vier Semester, diese vier Semester schließt man dann während der Ausbildung ab. Dies sieht dann so aus, dass man meistens zwei Tage der Woche in der Hochschule verbringt und den Rest im Betrieb. Nach Beendigung der ersten vier Semester und damit auch nach Abschluss der Ausbildung, macht man als Vollzeitstudent weiter. Also jeden Tag der Woche Hochschule und nur in den Semesterferien Betrieb. Im Grundstudium geht man viele allgemeine Sachen durch, dies liegt daran, dass das Grundstudium für Elektrotechnik/Informationstechnik sowie für Präzisionsmaschinenbau und Physikalische Technologien das Gleiche ist. So behandelt man auch elektrofremde Themen wie Kinematik, Technische Mechanik oder Werkstoffkunde. Nach dem Grundstudium wird es dann bedeutend spezifischer und behandelt Themen wie Kommunikationstechnik, Messtechnik und Signalverarbeitung. Es gibt dann auch interessante Zusatzkurse wie Platinen-Design oder Energie und Umwelt.
In der Konstruktion arbeite ich mit EPLAN, eine unfassbar umfangreiche und durchdachte Software zur Schaltplanerstellung. Es macht Spaß damit zu arbeiten, da die Software, wenn man Bauteile richtig definiert, Nebensachen wie Klemmenpläne und Stücklisten vollkommen selbst erzeugt. So kann man sich allein auf das Wesentliche konzentrieren. Ein ungemeiner Vorteil zu Absolventen eines normalen Studiums ist, dass ich dadurch schon im Umgang mit EPLAN geübt bin. Da viele Betriebe diese Software verwenden, ist dies ein starker Vorteil auf dem Arbeitsmarkt.
Nach dem Ingenieurstudium in Elektrotechnik/Informationstechnik, kann ich eigentlich in jedem industriellen Betrieb einen Arbeitsplatz finden. Technologie ist etwas, das nie unwichtig wird, so ist man definitiv abgesichert. Auch kann man sich noch weiter spezialisieren und einen Masterabschluss machen.
Definitiv ja, im Studium lernt man viel Hintergründe und Fachwissen, die einem im Beruf ein unerlässliches Handwerkszeug sind. Aber man lernt natürlich auch Sachen, die so später vielleicht nicht gebraucht werden. Aber diese sind so interessant, dass einen das nicht stören sollte.